41 Landwirtschaftslehrlinge aus Ausbildungsbetrieben in den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck und Landsberg bewiesen beim Regionalentscheid des Forstlichen Wettbewerbs 2024 ihr forstliches Können und Fachwissen. Der Wettbewerb fand am 16. Februar am Bauernhofmuseum Jexhof in Schöngeising statt.
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürstenfeldbruck organisierte den im zweijährigen Turnus stattfindenden Wettbewerb mit der Unterstützung der Forstwirtschaftsmeister vom AELF Ebersberg-Erding und den Waldbesitzervereinigungen Landsberg, Fürstenfeldbruck und Dachau.
Präzises Arbeiten ist gefragt
An der Motorsäge stellten die 10 weiblichen und 31 männlichen Lehrlinge zwischen 16 und 26 Jahren ihr Können unter Beweis. Genauigkeit, korrektes Messen und Augenmaß sind gefragt, beim Anlegen eines Fallkerbs. Diese Disziplin simuliert das klassische Fällen eines Baumes. Ein Fallkerb soll so angelegt werden, dass der Stamm möglichst exakt in die vorgegebene Richtung fällt. Die Prüfer kontrollieren dies mit einer aufgespannten Schnur. Vor dem endgültigen Fällschnitt durften die Lehrlinge zudem den Achtungsruf nicht vergessen.
Es sei erst das dritte Mal gewesen, dass sie mit der Motorsäge gearbeitet habe, berichtete eine Auszubildende, nachdem sie die Aufgabe sehr gut bewältigt hatte. "Vor dem Bäumefällen habe ich schon Respekt", sagte sie.
Für die Zukunft planen
Eine der Aufgaben, die die jungen Landwirte und Landwirtinnen bewältigen mussten, war es, fünf Buchensetzlinge auf einer möglichst geraden Linie und im Abstand von 1,5 Metern zu pflanzen. Neben der ergonomischen Verwendung der Pflanzwerkzeuge achteten die Prüfer vor allem auf die richtige Pflanztiefe, das Verfüllen des Pflanzloches oder eine mögliche Wurzelstauchung.
Neu im diesjährigen Wettbewerb war die Station Pflanzenbeurteilung. Hier galt es, bei drei Pflanzen Schäden zu erkennen.
"Es ist wichtig, die Beschädigungen am Wurzelwerk zu erkennen. Wenn man beschädigte Pflanzen einpflanzt, ist die Gefahr von hohen Ausfällen gegeben. Man sollte sie besser im Voraus aussortieren und verwerfen", erklärt Prüfer Jürgen Belz und deutete auf eine Missbildung an einer der Wurzeln. "Diese Knotenbildung nennt man Entenfuß. Hier besteht die Gefahr, dass die Wurzel später nur in eine Richtung weiterwächst. Dann wird der Baum im Alter instabil und kann bei Sturm oder bei hoher Schneelast umfallen“, erklärt der Forstamtmann.
Fachwissen gefragt
Nicht nur der praktische Umgang mit Motorsäge und Hohlspaten standen auf dem Programm, auch das Fachwissen über die Arbeit im Wald wurde abgefragt. So mussten die Auszubildenden neben Fragen zu Schädlingen im Wald und deren Fraßbild zum Beispiel auch beantworten, welche Baumarten im Klimawandel als besonders zukunftsfähig gelten oder wieviel Ster ein Festmeter Brennholz ergibt.
Fokus auf Arbeitssicherheit
Neu in die Prüfungsaufgaben aufgenommen wurde die Station, an der die Prüflinge die Funktionsfähigkeit und Sicherheit einer Motorsäge beurteilen mussten. Auch die Fehlersuche bei der Sicherheitsausrüstung wie Helm, Gehörschutz, nicht mehr funktionsfähiger Schnittschutzkleidung ist neu. Hier galt es etwa zu erkennen, dass der Schaumstoff in einer Ohrmuschel des Gehörschutzes fehlt oder der Helm sein Ablaufdatum bereits überschritten hat. Generell standen bei allen Aufgaben die Arbeitssicherheit und deren Einhaltung bei der praktischen Arbeit im Vordergrund.
Ehrung der Besten
Im Anschluss an den Wettbewerb überreichte Behördenleiter Dr. Franz-Josef Mayer jedem Teilnehmer eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb. Den ersten Platz belegte Andreas Buhlmann aus Utting, der ein duales Studium macht und auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis Fürstenfeldbruck seine betriebliche Ausbildung absolviert. Auf den zweiten Platz kam Xaver Huber (Puchheim), der auf dem elterlichen Hof lernt. Ludwig Gustav Blessing (Germering) und Johannes Schäffler (Egenhofen) teilen sich den dritten Platz. Die 15 Bestplatzierten konnten sich aus den Preisen, die aus Gerätschaften und Betriebsmittel für die praktische Waldarbeit bestanden, einen aussuchen.