Bildung
Landwirtschaftsschule Fürstenfeldbruck, Abteilung Landwirtschaft
Die Landwirtschaftsschule Fürstenfeldbruck hat Tradition. Sie wurde im Jahr 1922 gegründet. Zehn Jahre lang war die Einrichtung im Lazarettflügel der Unteroffiziersschule im Kloster Fürstenfeld untergebracht, anschließend in der Aumühle. Im Jahr 1951 erfolgte der Umzug in das Schulgebäude an der Bismarckstraße und im Jahr 2011 nach Puch in die Abt. Thoma Straße. Ab Herbst 2021 ist die Landwirtschaftsschule Fürstenfeldbruck, Abt. Landwirtschaft geschlossen!
Rückblick
Im Jahre 2020 hat das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das flächendeckende Angebot an Fachschulen in Bayern verringert und Landwirtschaftsschulen geschlossen. Mit dem Jahrgang 2021 geht deshalb auch die Abteilung Landwirtschaft der Landwirtschaftsschule Fürstenfeldbruck zu Ende. Die Abteilung Hauswirtschaft, auch genannt Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung, bleibt nach wie vor bestehen.
Immer wenn Referendare zur Ausbildung in der Verwaltung zu uns kommen und bei Beratungen und Schultagen unsere Betriebe kennenlernen, stellen sie erstaunt fest, welche Vielfalt an Betriebszweigen und welche innovativen und erfolgreiche Betriebe es bei uns gibt. Fürstenfeldbruck ist ein starker landwirtschaftlicher Standort mit guten natürlichen Voraussetzungen, aber auch mit tüchtigen und mutigen Landwirten, die sich immer wieder den agrarpolitischen und marktwirtschaftlichen Anforderungen der Zeit gestellt haben. Die Landwirtschaftsschule hat vielen Betriebsleitern geholfen, Fachwissen zu erwerben, und hat ihnen Mut zugesprochen, Veränderungen einzuleiten. Hier ein Auszug aus der Festschrift von 1973: "Die Erfahrung hat gezeigt, dass diejenigen jungen Landwirte, die eine Fachschule besuchten, eine dauernde Anregung zum Fortschritt sowohl im Beruf als auch im Leben erhalten haben, die sie befähigen, ihren Hof auch in schwersten Zeiten mit Erfolg zu bewirtschaften und am wenigsten in Gefahr kommen, den Weg nach rückwärts zu gehen."
Unsere Schule hat mehrere Generationen der Landwirtschaft geprägt.
Landesökonomierat, Kreiswanderlehrer und später Winterschullehrer Heinrich Mädl warb nach dem Ersten Weltkrieg kräftig für eine gute Ausbildung der Landwirte. In Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern der Stadt und dem Posthalter Ludwig Weiß wurde das Gebäude des ehemaligen Lazarettflügels der Unteroffiziersschule in Fürstenfeld umgebaut und im November 1922 als zwölfte Kreislandwirtschaftsschule in Oberbayern eingeweiht. Die ersten 41 Schüler kamen aus den Landkreisen Dachau, München und Fürstenfeldbruck-Starnberg. Nach dem Umzug in die Aumühle im Jahre 1932 gab es bereits 65 Anmeldungen für die Schule. Während des Zweiten Weltkrieges gab es zunächst nur einklassigen Unterricht, und von 1943 bis 1946 war die Schule sogar geschlossen. Bereits im Ruhestand und im hohen Alter half Ökonomierat Mädl im Unterricht aus, um die eingezogenen Lehrer zu ersetzen.
1946 gab es einen Neustart, und bald wurde ein Neubau an der Bismarckstraße erstellt und im Jahr 1952 eingeweiht. Ausgestattet mit modernen Lehrsälen und Internat begann der Unterricht in der Abteilung Landwirtschaft mit 49 Studierenden. Seitdem erfreute sich die Schule guten Zuspruchs. Die Schülerzahlen schwankten zwischen fünfzehn und meist gut zwanzig. Wesentliche Änderungen waren die Einführung der dreisemestrigen Form im Jahr 1972, die Schließung von Nachbarschulen im Rahmen einer Amtsreform und seit 2000 die Verknüpfung der Meisterausbildung mit den Lehrinhalten der Landwirtschaftsschule.
Im Zuge des Neubaus des Grünen Zentrums wurde auch die neue Landwirtschaftsschule in Puch angesiedelt, mit einer Förderung durch Bundesmittel erstellt und im Jahre 2011 eingeweiht. "Lust auf Bildung – Die neue Landwirtschaftsschule - Natürlich schön und modern" lautete das Motto auf der Festschrift. Zehn Jahre lang wurden seitdem erfolgreich Staatlich geprüfte Wirtschafter für Landbau und junge Meister der Landwirtschaft mit Ausbildereignung ausgebildet.
Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich seit Gründung der Schule von 3200 auf 1400 im Jahr 1988 und bis heute auf 610 Betriebe im Landkreis Fürstenfeldbruck verringert. Zusammen mit den Landkreisen Dachau und Landsberg haben wir aktuell 2562 landwirtschaftliche Betriebe im Dienstgebiet.
Wir danken allen Schulleitern, die die Schule mit hohem Engagement durch viele Veränderungen geführt haben:
- 1922 – 1939 Heinrich Mädl
- 1940 – 1945 Leonhard Simon
- 1948 - 1949 Richard Schneidawind
- 1949 - 1957 Alfons Weber
- 1957 – 1973 Erich George
- 1973 - 1987 Carl Peter von Aretin
- 1987 – 1997 Dr. Franz-Xaver Stanglmayr
- 1997 – 2002 Josef Miller
- 2002 – 2005 Dr. Ludwig Merk
- 2005 - 2016 Alois Pfluger
- 2016 – 2021 Marianne Heidner
In Puch wird nur mehr die Hauswirtschaftsschule fortgeführt, die sich einer beständig hohen Nachfrage erfreut. Das Bildungszentrum in Puch bleibt jedoch ein Ort der Bildung. Verbunden mit dem Versuchsgut und dem Amt für Landwirtschaft ist der Standort ideal auf dem Lande.
Es werden bereits die überbetrieblichen Schulungsmaßnahmen der Auszubildenden der Landwirtschaft und die BiLa-Kurse hier gehalten. Die Hoffnung ist groß, dass künftig hier die neue Art der Meisterausbildung in der Landwirtschaft mit Wochenkursen überregional platziert wird.
Ganz neu ist die Zusage für die Meisterausbildung in der Hauswirtschaft!
Somit ist die Schule 99 Jahre alt geworden. Die Früchte davon werden wir noch lange ernten. So schrieb es der Brucker Landwirt und Kreisobmann Reinhardt Kaufmann gemäß dem Galaterbrief in die Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum: "Denn was der Mensch sät, wird er ernten!"
Landwirtschaftsschule, Abteilung Landwirtschaft
Schulleiterin: Marianne Heidner
AELF Fürstenfeldbruck
Kaiser-Ludwig-Str. 8 a
82256 Fürstenfeldbruck
Tel.: 08141 3223-0
E-Mail: poststelle@aelf-ff.bayern.de
Sachaufwandsträger
Landkreis Fürstenfeldbruck
Münchner Str. 32
82256 Fürstenfeldbruck
Internet: www.lra-ffb.de