Initiative Zukunftswald am AELF Fürstenfeldbruck
Zukunftswälder in der Nachbarschaft - Landkreis Dachau

Einige Waldbesitzende können schon Erfolge beim Waldumbau vorweisen. Sie haben ihre Wälder als „Vorzeigewälder“ zur Verfügung gestellt. Vor Ort erfahren interessierte Besucher, wie Wälder in der Umbauphase ausschauen.

Nutzen Sie auch unsere Flyer, die Sie am Amt (Kaiser-Ludwig-Str. 8a, Fürstenfeldbruck/Puch) oder von Ihrem zuständigen Forstrevier erhalten.

Landkreis Dachau

Der Altoforst

Vielfalt auf engstem Raum

Weg durch alten Fichtenwald mit jungen BuchenZoombild vorhanden

Weg durch den Altoforst (Waldemar Schmidt)

Der etwa 360 Hektar große Altoforst gehört rund 320 Waldbesitzern. Die Gemeinde Altomünster besitzt davon allein etwa 25 Hektar, die allerdings auf 20 Parzellen verteilt sind.

Nach einem heftigen Sturm im Jahre 1958 wurden großflächig Fichten im Reinbestand aufgeforstet. Heute zeigt sich, dass diese Fichtenreinbestände den Herausforderungen des Klimawandels immer weniger gewachsen sind.

Die Gemeinde Altomünster hat sich deshalb entschieden, Vorsorge zu treffen. Der Waldumbau in Richtung Mischwald hat schon vor Jahrzehnten begonnen. Unter den Schirm der Fichten pflanzt man Buchen und Tannen. Diese Baumarten brauchen in ihrer Jugend Schatten. Mit ihren tiefreichenden Wurzeln überstehen sie Trockenzeiten besser als Fichten. Aber die Fichte wird auch im künftigen Wald vertreten sein. Sie verjüngt sich reichlich aus dem Samen der Altbäume. Wenn die Fichtenaltbestände eines Tages geerntet werden, steht die nächste Waldgeneration schon bereit. Es wird ein stabiler und ertragreicher Mischwald aus Fichte, Buche und Tanne sein.

Durch den Wald führen neue Wege. Sie ermöglichen die Waldpflege und schützen den Boden. Denn Maschinen dürfen im Wald nur auf Forststraßen und Rückegassen fahren. Auch Spaziergänger und Radfahrer nutzen die Wege gern.

Anfahrtsbeschreibung
Bitte stellen Sie Ihr Auto am Parkplatz nördlich von Altomünster am Waldeingang ab. Folgen Sie den Wegen, die wir für Sie im Bayernatlas dargestellt haben. Von den Wegen aus sehen Sie immer wieder Flächen des Gemeindewaldes

Der Wald der Familie Heitmair

Waldweg mit älteren Buchen und Fichte

Waldweg

Die Ausgangslage
Seit 400 Jahre gehört das 20 Hektar große Todtenrieder Holz der Familie Heitmair. Vor 25 Jahren begann sie, ihre Fichtenwälder in stabile, klimatolerante und ertragreiche Mischwälder umzuwandeln.

Die größte Herausforderung stellen die sehr unterschiedlichen Standortbedingungen dar: Gut 40 Prozent der Waldböden entlang von Gräben und Senken prägt ständiger Wasserüberschuss. Weitere 25 Prozent sind gut wasserversorgte, lehmige und sandige Böden mit zeitweiligem Wasserüberschuss. Die verbleibenden 35 Prozent haben einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. Diese unterschiedlichen Ausgangslagen müssen bei der Auswahl der zu pflanzenden Baumarten berücksichtigt werden.
Zukunftsbaum Tanne

Einen Schwerpunkt im Mischwald bildet die Tanne. Diese tiefwurzelnde Baumart soll die Fichte teilweise ersetzen. Mit ihrer kräftigen Pfahlwurzel kann sich die Tanne im Gegensatz zur Fichte auch in nassen und dichten Böden gut verankern und hält so Stürmen besser stand.

Mischwald: Was früher war, ist heute Zukunft

Die Familie Heitmair pflanzt die Baumarten Tannen, Buche, Erle, Eichen und Bergahorne. Das sind die Baumarten der ursprünglichen, natürlichen Waldgesellschaften. Gepflanzt werden auch einige Douglasien. Diese aus Amerika stammende Baumart liefert hervorragendes Holz. Zäune schützen die Anpflanzungen vor Wildschäden. Fichten und Birken verjüngen sich aus den Samen der Altbäume natürlich. So entstehen naturnahe, strukturreiche, schöne, aber auch ertragreiche Wälder.

Mehrgenerationenwald

Zur langfristigen Verjüngung des Waldes werden Buchen und Tannen unter den Schirm 50- bis 70-jähriger Fichten gepflanzt. Wenn die Fichten in 10 bis 20 Jahren geerntet werden, sind die jungen Bäume bereits mehrere Meter hoch. Sollten Stürme oder Borkenkäfer die Fichtenbestände vorher auflösen, steht schon die nächste Waldgeneration bereit. Lichtbedürftige Baumarten wie Eiche, Erle, Bergahorn und Douglasie werden auf die von Stürmen und Käfern geschaffenen Freiflächen gepflanzt.

Jungbestandspflege

Das Ziel sind stabile, gut strukturierte und zukunftsfähige Mischwälder. Überdichte Naturverjüngungen der Fichte werden zur Kräftigung der einzelnen Pflanzen aufgelockert. Sonst würden sich die kleinen Fichten gegenseitig Licht, Wasser und Nährstoffe wegnehmen. Mischbaumarten in der Fichte wie zum Beispiel Birke, Eiche und Vogelbeere werden freigestellt und so gefördert. Mit der Jungbestandspflege steuert die Familie Heitmair die Waldentwicklung positiv und zielgerichtet.

Durchforstungen

Eingriffe im Abstand von drei bis fünf Jahren stabilisieren den Wald, erhalten die Mischbaumarten und lenken den Holzzuwachs auf die qualitativ besten Zukunftsbäume. Eine Grundregel der Waldpflege lautet: Früh, oft und in der Eingriffsstärke angemessen. So wachsen stabile und ertragreiche Mischwälder heran.

Feinerschließung

Voraussetzung für eine sachgemäße Waldpflege ist die Feinerschließung der Bestände durch Rückegassen. Um den Boden und den Wald zu schonen fahren die Forstmaschinen nur auf diesen Rückegassen.

Anfahrt

    Der Wald der Familie Ostermair

    Tannen- und Buchennaturverjüngung bei Tandern

    Die Familie Ostermair bewirtschaftet ihren Wald nach dem Vorbild der Plenterwälder des Schwarzwaldes. Hauptbaumarten sind Fichte, Buche, Tanne und Bergahorn. Weil sich der Rehwildabschuss an den Erfordernissen der Waldverjüngung ausrichtet, muss nur wenig gepflanzt werden. Der Wald verjüngt sich weitgehend selbst aus den Samen der Altbäume. Das gilt auch für die am meisten durch Wildverbiss gefährdete Tanne. Der Jungwald wächst unter dem Schirm der Altbestände heran. Dadurch wird der Wald mehrschichtig und strukturreich. Die Waldpflege strebt qualitativ hochwertiges Holz in gemischten, naturnahen Strukturen an.
    Anfahrt:
    Den Wald der Familie Ostermair finden Sie nördlich des Weilers Winterried. In Weitenwinterried folgen Sie einfach dem Wegweiser nach Winterried. Noch besser ist es, wenn Sie Ihr Fahrzeug an der Abzweigung nach Winterried stehen lassen und zu Fuß weitergehen.

    Lageplan - Bayernatlas, Geoportal Bayern Externer Link

    Der Wald der Familie Trebra-Lindenau

    Waldbesitzer Clemens Trebra-Lindenau und Forstamtsleiter Hans-Jürgen Gulder neben InformationstafelInfotafel im Vorzeigewald

    Waldbesitzer Clemens Trebra-Lindenau und Forstamtsleiter Hans-Jürgen Gulder

    Von der Neben- zur Hauptsache
    Der Wald der Familie von Trebra-Lindenau bei Tandern wird seit vielen Generationen bewirtschaftet. Für den heutigen Eigentümer wandelte sich der Wald von der Neben- zur Hauptsache.

    Naturnähe aber auch Wirtschaftlichkeit sind wichtig. Der Wald kann und soll sich natürlich verjüngen. Das geht nur mit einem tragbaren Wildverbiss. Daher ist für den Waldbesitzer das Wildmanagement der Schlüsel für eine erfolgreiche Waldbewirtschaftung.

    Die regelmäßige Waldpflege erhöht die Stabilität des Waldes, lenkt den Holzzuwachs auf den besten Stamm, erhält die Mischbaumarten und ermöglicht eine langfristige Verjüngung des Waldes.
    Anfahrt:
    Der Wald der Familie von Trebra-Lindenau liegt an der Straße zwischen Röhrmoos und Unterweilbach. Bitte stellen Sie Ihr Auto am südlichen Waldeingang ab. Sie befinden sich auf Privatgrund. Die einzelnen Waldbilder finden Sie links und rechts der Straße und auch westlich der Eisenbahntrasse.

    Lageplan - Bayernatlas, Geoportal Bayern Externer Link

    Weitere Informationen zu Zukunftswäldern am AELF Fürstenfeldbruck