Initiative Zukunftswald am AELF Fürstenfeldbruck
Zukunftswälder in der Nachbarschaft - Landkreis Dachau
Einige Waldbesitzende können schon Erfolge beim Waldumbau vorweisen. Sie haben ihre Wälder als „Vorzeigewälder“ zur Verfügung gestellt. Vor Ort erfahren interessierte Besucher, wie Wälder in der Umbauphase ausschauen.
Nutzen Sie auch unsere Flyer, die Sie am Amt (Kaiser-Ludwig-Str. 8a, Fürstenfeldbruck/Puch) oder von Ihrem zuständigen Forstrevier erhalten.
Landkreis Dachau
Der Altoforst
Vielfalt auf engstem Raum
Weg durch den Altoforst (Waldemar Schmidt)
Nach einem heftigen Sturm im Jahre 1958 wurden großflächig Fichten im Reinbestand aufgeforstet. Heute zeigt sich, dass diese Fichtenreinbestände den Herausforderungen des Klimawandels immer weniger gewachsen sind.
Die Gemeinde Altomünster hat sich deshalb entschieden, Vorsorge zu treffen. Der Waldumbau in Richtung Mischwald hat schon vor Jahrzehnten begonnen. Unter den Schirm der Fichten pflanzt man Buchen und Tannen. Diese Baumarten brauchen in ihrer Jugend Schatten. Mit ihren tiefreichenden Wurzeln überstehen sie Trockenzeiten besser als Fichten. Aber die Fichte wird auch im künftigen Wald vertreten sein. Sie verjüngt sich reichlich aus dem Samen der Altbäume. Wenn die Fichtenaltbestände eines Tages geerntet werden, steht die nächste Waldgeneration schon bereit. Es wird ein stabiler und ertragreicher Mischwald aus Fichte, Buche und Tanne sein.
Durch den Wald führen neue Wege. Sie ermöglichen die Waldpflege und schützen den Boden. Denn Maschinen dürfen im Wald nur auf Forststraßen und Rückegassen fahren. Auch Spaziergänger und Radfahrer nutzen die Wege gern.
Der Wald der Familie Heitmair
Waldweg
Die größte Herausforderung stellen die sehr unterschiedlichen Standortbedingungen dar: Gut 40 Prozent der Waldböden entlang von Gräben und Senken prägt ständiger Wasserüberschuss. Weitere 25 Prozent sind gut wasserversorgte, lehmige und sandige Böden mit zeitweiligem Wasserüberschuss. Die verbleibenden 35 Prozent haben einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. Diese unterschiedlichen Ausgangslagen müssen bei der Auswahl der zu pflanzenden Baumarten berücksichtigt werden.
Einen Schwerpunkt im Mischwald bildet die Tanne. Diese tiefwurzelnde Baumart soll die Fichte teilweise ersetzen. Mit ihrer kräftigen Pfahlwurzel kann sich die Tanne im Gegensatz zur Fichte auch in nassen und dichten Böden gut verankern und hält so Stürmen besser stand.
Die Familie Heitmair pflanzt die Baumarten Tannen, Buche, Erle, Eichen und Bergahorne. Das sind die Baumarten der ursprünglichen, natürlichen Waldgesellschaften. Gepflanzt werden auch einige Douglasien. Diese aus Amerika stammende Baumart liefert hervorragendes Holz. Zäune schützen die Anpflanzungen vor Wildschäden. Fichten und Birken verjüngen sich aus den Samen der Altbäume natürlich. So entstehen naturnahe, strukturreiche, schöne, aber auch ertragreiche Wälder.
Zur langfristigen Verjüngung des Waldes werden Buchen und Tannen unter den Schirm 50- bis 70-jähriger Fichten gepflanzt. Wenn die Fichten in 10 bis 20 Jahren geerntet werden, sind die jungen Bäume bereits mehrere Meter hoch. Sollten Stürme oder Borkenkäfer die Fichtenbestände vorher auflösen, steht schon die nächste Waldgeneration bereit. Lichtbedürftige Baumarten wie Eiche, Erle, Bergahorn und Douglasie werden auf die von Stürmen und Käfern geschaffenen Freiflächen gepflanzt.
Das Ziel sind stabile, gut strukturierte und zukunftsfähige Mischwälder. Überdichte Naturverjüngungen der Fichte werden zur Kräftigung der einzelnen Pflanzen aufgelockert. Sonst würden sich die kleinen Fichten gegenseitig Licht, Wasser und Nährstoffe wegnehmen. Mischbaumarten in der Fichte wie zum Beispiel Birke, Eiche und Vogelbeere werden freigestellt und so gefördert. Mit der Jungbestandspflege steuert die Familie Heitmair die Waldentwicklung positiv und zielgerichtet.
Eingriffe im Abstand von drei bis fünf Jahren stabilisieren den Wald, erhalten die Mischbaumarten und lenken den Holzzuwachs auf die qualitativ besten Zukunftsbäume. Eine Grundregel der Waldpflege lautet: Früh, oft und in der Eingriffsstärke angemessen. So wachsen stabile und ertragreiche Mischwälder heran.
Voraussetzung für eine sachgemäße Waldpflege ist die Feinerschließung der Bestände durch Rückegassen. Um den Boden und den Wald zu schonen fahren die Forstmaschinen nur auf diesen Rückegassen.
Anfahrt
Der Wald der Familie Ostermair
Tannen- und Buchennaturverjüngung bei Tandern
Der Wald der Familie Trebra-Lindenau
Waldbesitzer Clemens Trebra-Lindenau und Forstamtsleiter Hans-Jürgen Gulder
Naturnähe aber auch Wirtschaftlichkeit sind wichtig. Der Wald kann und soll sich natürlich verjüngen. Das geht nur mit einem tragbaren Wildverbiss. Daher ist für den Waldbesitzer das Wildmanagement der Schlüsel für eine erfolgreiche Waldbewirtschaftung.
Die regelmäßige Waldpflege erhöht die Stabilität des Waldes, lenkt den Holzzuwachs auf den besten Stamm, erhält die Mischbaumarten und ermöglicht eine langfristige Verjüngung des Waldes.
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