Naturschutzgebiet Haspelmoor
Spirke im Moorwald
Haspelmoor um 1905
Den letzten großen Eingriff stellte der Bau der Gemeindeverbindungsstraße Hörbach – Haspelmoor im Jahr 1980 dar. Seit 1985 ist das Gebiet als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen und nach Ausarbeitung eines Pflege- und Entwicklungsplanes begann die allmähliche Renaturierung.
Seit dem Jahr 2000 ist das Naturschutzgebiet „Haspelmoor“ als FFH-Gebiet gemeldet und 2011 wurde der Managementplan fertiggestellt.
Das Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) Gebiet in der Übersicht
- Lage: Landkreis Fürstenfeldbruck, zwischen Althegnenberg und Hattenhofen
- Größe: 157,4 Hektar (abgekürzt: ha)
- Offenland: 15,4 ha (10%)
- Wald: 142 ha (90%)
- Gebietsart: FFH-Gebiet
- Schutzkategorien: Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet
- Managementplan: seit 2011 in Umsetzung
- Schutzgüter:
- Lebensraumtypen: Moorwälder (91D0*), Birken-Moorwälder (91D1*), Waldkiefern-Moorwälder (91D2*), Bergkiefern-Moorwälder (91D3*), Dystrophe Seen und Teiche (3160),Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore (7120), Torfmoor-Schlenken (7150)
- Arten: Schmale Windelschnecke, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Große Moosjungfer
Bedeutung: Das Hochmoor als Lebensraum
Scheidiges Wollgras, Moorwald
Mit seiner Lage zwischen den großen Natura 2000 Gebieten Lech und Paar im Westen und der Amper im Osten, erfüllt das Haspelmoor eine wichtige Funktion zur Biotopvernetzung. Als Speisung für die Maisach stellt es über die Amper zudem eine Verbindung zu den Moorresten im Dachauer Moos her.
Wassergefüllte Schlenke
Dystropher See
In Teilbereichen existieren außerdem degradierte Hochmoorflächen, die noch renaturierungsfähig sind. Dafür ist allerdings eine ausreichende Wassersättigung der Böden notwendig. Dies gilt für alle Lebensraumtypen im Haspelmoor.
Neben den Torfmoosarten kommen in den einzelnen Lebensräumen weitere charakteristische Pflanzenarten vor. Dazu zählt beispielsweise das Scheidige Wollgras, das im Mai und Juni gut an seinen Samenständen aus weißen Wattebäuschen erkennbar ist. Außerdem sind im Hochmoor typische Beerensträucher wie Heidelbeere, Preiselbeere, Rauschbeere oder Moosbeere zu finden. Außerdem kommen im Haspelmoor Heidekraut und Rosmarinheide vor.
In dem Naturschutzgebiet leben auch einige besonders an den Lebensraum Hochmoor angepasste Tierarten. Darunter sind seltene Moor-Libellenarten, für die das Haspelmoor bayernweite Bedeutung hat. Ebenso kommen seltene Schmetterlinge wie der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder das Waldwiesenvögelchen und verschiedene Laufkäferarten vor. Neben den Insekten leben im Haspelmoor auch Reptilienarten, wie beispielsweise die Zauneidechse, oder typische Moorbewohner wie Kreuzotter und Waldeidechse.
Bisherige Maßnahmen
Die forstwirtschaftliche Nutzung ist großflächig eingestellt. Lediglich pflegenden Charakter haben Eingriffe, um die Spirkenverjüngung im Bergkiefernmoorwald zu fördern. Offene Hochmoorflächen werden durch regelmäßige Entbuschungsmaßnahmen von aufkommender Gehölzsukzession freigehalten.
Für die Population der Schmalen Windelschnecke wurden entlang der Hörbacher Straße mehrere besonnte Buchten geschaffen, die durch eine spezielle Mähweise offen gehalten werden. Durch das Belassen von Totholzhaufen dienen diese Buchten auch Reptilien als Unterschlupf und zum Sonnenbaden.