Materialien für Schulen
Welches Essen ist gut fürs Klima?

Materialien zu Ernährung und KlimawandelZoombild vorhanden

© Bettina Engelke

Lecker essen und dabei die Umwelt wenig belasten, damit beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Realschulen Maisach und Puchheim mit dem Bildungsangebot "Ernährung in Zeiten des Klimawandels" vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck. Das Angebot beinhaltet Materialien für vier Stationen, bei denen es um den Zusammenhang von Essen und dessen Auswirkung auf die Umwelt geht.

Die Kinder bearbeiteten die verschiedenen Aufgaben in Arbeitsgruppen. "Wir stellen uns vor, wir bekommen Besuch von Verwandten. Gemeinsam mit ihnen erkunden wir unsere Region und probieren unsere kulinarischen Spezialitäten", fasste eine der Schülerinnen die Arbeitsanleitung zusammen.

Die Schülerinnen und Schüler gingen dabei auf die Suche nach regionalen Produkten und entdeckten bayerische Kulturlandschaften, sie stießen auf Streuobstwiesen, seltene Kartoffelsorten wie die Schwarzblume und ausgefallene Tierrassen wie das Alpine Steinschaf, eine der ältesten Schafrassen überhaupt.

Entscheidung gut abwägen

"Am besten hat uns die Aufgabe gefallen, einen Picknick-Korb zu packen", waren sich die Maisacher Schülerinnen und Schüler einig. Bei dieser Aufgabe konnten sie selbstständig darüber entscheiden, welche Lebensmittel sie zu welchem Preis in ihren Korb packen – sie diskutierten intensiv darüber. Auswählen konnten sie zwischen Bio- und konventionellen Lebensmittel zu unterschiedlichen Preisen. "Bei der Picknick-Aufgabe konnten die Schüler sehen, wie es ist, mit einem bestimmten Budget auszukommen – sie mussten feststellen, dass ihnen für das Bio-Fleisch das verfügbare Geld nicht reichte", berichtete Bettina Engelke, Biologielehrerin der Realschule Puchheim. Sie erkannten, dass viele Gesichtspunkte in die Entscheidung mit einfließen.
Engelke setzte die Materialien in zwei Klassen mit je 30 Schülern im Rahmen ihres Unterrichts ein. "Durch das selbstständige Lesen war es manchmal sehr lebhaft, obwohl ich die Klasse auf zwei Räume aufgeteilt habe", berichtete Engelke weiter. Sie empfand es als positiv, dass die Schüler sich die Aufgaben selbst erarbeiten mussten.
Als letzte Aufgabe belegten die Schülerinnen und Schüler fiktiv einen "Burger der Zukunft" mit Zutaten, an denen geforscht wird, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren. "Igitt, Insekten kann ich nicht essen, davor ekelt es mich", wehrte eine Schülerin ab, ein anderer Schüler hatte gegrillte Insekten schon probiert und fand sie ganz gut. "Dann esse ich lieber weniger Fleisch und dafür gutes," sagten einige Schüler, die auf ihrem Burger doch gerne ein Stück gutes Fleisch hätten. Die Idee, Gemüse nach dem Urban Farming-Prinzip auf dem Balkon zu pflanzen und zu essen, gefiel allen Kindern sehr gut, auch wenn viele zu Hause einen Garten haben und die Eltern dort Gemüse anbauen.

Praxisnahe Arbeitsmaterialien

Nicolina Winter, die Lehrerin im Fach Ernährung und Gesundheit der Realschule Maisach, freute sich über das Angebot: "Schön, dass die Schüler sich die Arbeitsaufträge wie in einem Gesellschaftsspiel selbstständig erarbeiten können. Da müssen sie selbst lesen und sich miteinander absprechen. Das fördert die Lese- und die Sozialkompetenz und ist mal eine ganz andere Art für die Schüler zu lernen." Sie plant schon, die Materialien im nächsten Schuljahr wieder auszuleihen.
Auch Engelke war begeistert von den Inhalten und den sehr praxisnahen Arbeitsmaterialien des Bildungsangebots. "Wir möchten Klima-Schule werden und planen Klima-Aktionstage im nächsten Schuljahr, da passt das Angebot perfekt", erzählte sie, "ich werde die Materialien im nächsten Jahr wieder einsetzen."
Zum Schluss freuten sich alle über die Samen von essbaren Blüten, die sie als Erinnerung bekamen und im Garten oder auf dem Balkon aussäen, pflegen und ernten können.

Interesse geweckt?

Materialien zum Ausleihen
Das Bildungsangebot ist für Schüler der 6. bis 8. Jahrgangsstufen von Realschulen und Gymnasien konzipiert und kann kostenlos beim Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten ausgeliehen werden. Anfragen an