Coaching Kitaverpflegung
Das Coaching unterstützt Kitas dabei, ihre Mittagsverpflegung gesund und qualitätsbewusst zu gestalten.
Was und wie Kinder essen und trinken, beeinflusst ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und Ernährungsverhalten. Die Kitaverpflegung leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Sie kann Vorbild für eine gesunde Ernährung sein, die gut schmeckt, nachhaltig und ökonomisch ist. Immer mehr Kitas wollen ihr Mittagessen entsprechend gestalten. Wir, die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Oberbayern West, unterstützen sie dabei mit dem Coaching Kitaverpflegung.
Coaching 2024/25 in Oberbayern West
Das Essen in der Kita muss schmecken, eine gute Qualität haben und soll bezahlbar bleiben. Drei Kitas stellen sich in Oberbayern West im Coaching-Jahr 2024/25 diesen Herausforderungen. Sie entwickeln ein individuelles Lösungskonzept.
Das diesjährige Coaching Kita- und Schulverpflegung startete am 25. September 2024 im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung. 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus drei Schulen und drei Kitas, darunter ein Kita-Verbund mit sechs Einrichtungen, nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Die Einrichtungen erhielten einen Überblick über die Inhalte und den Ablauf des Coachings. In einer Gruppenarbeit konnten sie ihren Coach näher kennenlernen, und Wünsche und Ziele äußern, die sie in dem kommenden Kita-Jahr erreichen wollen.
„Motivierende Essensbegleitung“, „mehr Regionalität und Saisonalität“ oder „mehr Austausch“ waren Ziele, die auf mehreren Pinn-Karten zu lesen waren. Am Ende bedeckten viele bunte Karten die Pinnwände mit Zielen, die es im jeweiligen Essensgremium und gemeinsam mit den Coaches zu erreichen gilt. Und so unterschiedlich die Ziele und Herausforderungen der einzelnen Einrichtungen sind, so individuell wird das Coaching sich gestalten.
In den kommenden Wochen werden die Coaches ihre Einrichtungen besuchen. Bei diesem ersten Vor-Ort-Termin analysieren sie den Ist-Zustand und suchen nach individuellen Verbesserungsmöglichkeiten. Dabei orientieren sie sich an den Bayerischen Leitlinien Kita- und Schulverpflegung, die die Aspekte Gesundheit, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit einer Verpflegung in den Mittelpunkt stellen.
Katholischer Kindergarten St. Nikolaus, Bernbeuren
Katholischer Kindergarten St. Nikolaus, Bernbeuren
Der katholische Kindergarten St. Nikolaus betreut 144 Kinder im Alter von 10 Monaten bis zum Ende der 4. Klasse. Die integrative Einrichtung legt ihren Schwerpunkt auf das Erleben von Vielfalt und Entdecken von Gemeinschaft. Das teiloffene Konzept macht es möglich, dass sich die Kinder untereinander kennenlernen und ein gutes Miteinander pflegen können. In der Küche wird seit 1960 frisches Mittagessen angeboten. Die Küche sorgt für eine frische, saisonale, regionale und abwechslungsreiche Kost. Hierbei berücksichtigt sie die verschiedenen Ernährungsbedürfnisse, einschließlich möglicher Allergien und religiöser Essgewohnheiten, um allen eine angenehme und respektvolle Verpflegung zu bieten.
Villa Kunterbunt Kindergarten und Kinderkrippe, Gerolsbach
Villa Kunterbunt Kindergarten und Kinderkrippe, Gerolsbach
Die Villa Kunterbunt in Gerolsbach im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm bietet für ca. 120 Kinder zwischen einem und sechs Jahren eine Ganztagsbetreuung an. Die Kinder der gemeindlichen Einrichtung sind in drei Krippen-, drei Kindergarten- und eine Integrationsgruppe eingeteilt und können von 7 bis 16 Uhr betreut werden. Ein Großteil der Kinder nimmt an der Mittagsverpflegung teil, die frisch in der hauseigenen Küche zubereitet wird. Die moderne Großküche, die seit 2017 in Betrieb ist, ist sehr gut ausgestattet und kann auch noch den benachbarten Kindergarten „Regenbogen“ beliefern. Aktuell bereiten die Köchinnen täglich 110 Essen zu, wovon ca. 20 Portionen in Wärmebehältern außer Haus gehen. Drei Köchinnen in Teilzeit und eine zusätzliche Küchenkraft in Vollzeit sind für den reibungslosen Ablauf in der Küche verantwortlich.
Katholischer Kitaverbund Laim
Der Kitaverbund Laim in München besteht aus sechs verschiedenen Einrichtungen, die sich nachfolgend vorstellen.
Kindertageseinrichtung Namen Jesu
Als Mitglied des Kitaverbundes Laim ist die Kita Namen Jesu eine Kindertagesstätte mit zwei Kindergartengruppen und einer Hortgruppe. In jeder Kindergartengruppe werden 24 Kinder im Alter von ca. 3 bis 6 Jahren betreut. Die Hortgruppe besteht aus 25 Kindern aus der 1. bis zur 4. Klasse. Bis auf weiteres erhält die Kita die Mittagsmahlzeiten von dem benachbarten Tagesinternat Albertinum, da auf Grund der aktuellen Containerlösung die Möglichkeiten einer größer angelegten Küche nicht gegeben sind. Eine Zwischenmahlzeit wird in Eigenregie, oft auch unter Einbindung der Kinder, zubereitet.
Kath. Kindergarten Zu den hl. Zwölf Aposteln
Der katholische Kindergarten „Zu den hl. Zwölf Aposteln“ betreut 100 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren in vier Gruppen mit bis zu 25 Kindern. In der hauseigenen Küche wird täglich Mittagessen zubereitet. Dabei achtet die Köchin auf eine vielfältige und ausgewogene Ernährung mit frischen, saisonalen und nach Möglichkeit biologischen Zutaten. In den Gruppen wird die ganzheitliche und sinnorientierte Förderung der Kinder großgeschrieben. Spielerisch unterstützt das pädagogische Team den Aufbau und die Erweiterung der Persönlichkeit der Kinder.
Katholischer Kindergarten St. Ignatius
Der Kindergarten bietet Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren eine ganzheitliche Betreuung und Förderung in 3 Gruppen mit bis zu 75 Kindern. Das halboffene Konzept hat das Ziel, dass Kinder selbstbestimmt ihren Alltag und damit auch ihre persönliche Entwicklung nach ihren Bedürfnissen ausrichten können. Hierbei versteht sich die Institution als familienergänzende Einrichtung, die besonderen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern legt. Einen Pluspunkt stellt das täglich frisch gekochte Mittagessen für alle Kinder dar. Die Einrichtung legt Wert darauf, dass die Kinder die Vielfalt an Lebensmitteln und Getränken kennenlernen und erfahren, welche Bausteine für eine gesunde Ernährung wichtig sind. Die Kinder erhalten eine zweite Mahlzeit, die am Brotzeittisch angeboten wird, von dem sich die Kinder selbständig und nach Belieben nehmen können. Die Zwischenmahlzeit beinhaltet Obst, Rohkost, Milch, Käse, Frühstücksflocken, Knäckebrot, Aufstriche etc. Getränke (Tee, Wasser) stehen im Kindergarten immer bereit.
Kindertageseinrichtung St. Ulrich
In der Einrichtung mit drei Kindergarten- und zwei Hortgruppen werden 125 Kinder betreut und in ihrer gesamten Entwicklung gefördert. Sie sollen Zeit haben zum eigenen Erleben, Wachsen und Werden. In der lebensfrohen Atmosphäre können die Kinder spielerisch ihre sozialen und motorischen Fähigkeiten weiterentwickeln. Dabei orientiert sich die Einrichtung an der Pädagogik Don Boscos und an dem Leitbild "Jedem Kind in seiner Eigenart mit Achtung, Respekt und Wertschätzung begegnen". Darüber hinaus liegt dem pädagogischen Team die Vermittlung religiöser Werte am Herzen. Großes Augenmerk legt die Einrichtung auf eine ausgewogene Ernährung. Die Speisen bereitet das Fachpersonal in der hauseigenen Küche zu. Die Lebensmittel und Zutaten stammen grundsätzlich aus regionalem und wenn möglich biologischem Anbau.
Kindertageseinrichtung St. Philippus
In der Kindertageseinrichtung St. Philippus werden 75 Kinder in zwei Kindergartengruppen und einer Hortgruppe betreut. Das teiloffene Konzept orientiert sich am situativen Ansatz und misst der Partizipation aller am Erziehungsgeschehen Beteiligten großen Wert bei. In der Kindertageseinrichtung wird täglich frisch gekocht. Zwei Küchenkräfte kümmern sich um einen täglich ausgewogenen Speiseplan. Dabei achten sie darauf, Produkte saisonal und regional zu beziehen.
Kindertageseinrichtung „ Zu den Heiligen Zwölf Aposteln“
In dieser Einrichtung werden Kinder vom Kindergartenalter bis zur Beendigung der Grundschulzeit betreut. Sie besteht aus einer Kindergartengruppe und zwei Hortgruppen mit je 25 Kindern. Bildung, Betreuung und Erziehung betrachtet das Kita-Team als Einheit und legt auch ein großes Augenmerk auf die Anleitung zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Das tägliche Mittagessen und eine 2. Mahlzeit bereitet versiertes Personal in der hauseigenen Küche mit regionalen und möglichst aus Bio-Anbau stammenden Produkten zu. Das allüberspannende Motto dieser Kita lautet: "Erkläre mir und ich werde vergessen. Zeige mir und ich werde mich erinnern. Beteilige mich und ich werde verstehen." (Konfuzius)
Rückblick
Coaching 2023/24 in Oberbayern West
Coaching Kitaverpflegung startet in eine neue Runde
Mehr Kinder und Jugendliche mit gesundheitsförderlichem und nachhaltigem Kita- und Schulessen begeistern – dieses und weitere Ziele haben sich 4 Kitas aus Oberbayern West für das neue Coaching-Jahr gesetzt. Sie entwickeln dafür ein individuelles Lösungskonzept – Schritt für Schritt und abgestimmt auf ihre Bedürfnisse. Erfahrene Verpflegungs-Coaches stehen ihnen dabei beratend zur Seite.
Erstes Treffen der Coaching-Kitas und -Schulen am 4. Oktober
31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier Kitas und sechs Schulen nahmen an der Auftaktveranstaltung zum Coaching Kita- und Schulverpflegung im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürstenfeldbruck teil. Sie alle wollen ihr Verpflegungsangebot in den Blick nehmen und eine gesundheitsförderliche, wertgeschätzte, nachhaltige und wirtschaftliche Verpflegung etablieren.
Abschlussveranstaltung mit Urkundenverleihung
Am 9. Juli 2024 fand die feierliche Urkundenübergabe im Walderlebniszentrum Grafrath statt. Siegmar Wüst, Leiter des Walderlebniszentrums, gab eine Einführung in Entstehung und Entwicklung des Forstlichen Versuchsgartens und des neu erbauten Walderlebniszentrums. Dann ging es in den Wald zu einer Führung - im WEZ sind Bäume aus aller Welt zu sehen. Ihre Urkunden erhielte die Einrichtungen von Gisela Schaelow, Leiterin der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Oberbayern West.
Katholisches Kinderzentrum St. Nikolaus Herrsching
Katholisches Kinderzentrum St. Nikolaus Herrsching
Das Katholische Kinderzentrum St. Nikolaus in Herrsching ist eine der größten Einrichtungen im Landkreis Starnberg sowie eine Inklusionseinrichtung. Hier werden Kinder von 10 Monaten bis 12 Jahren (14 Jahre in Ausnahmefällen) betreut. Insgesamt bietet die Einrichtung 218 Plätze – 48 für Krippenkinder, 100 für Kindergartenkinder und 70 für Grundschulkinder.
Aktuell besuchen das Kinderzentrum 195 Kinder aus 20 verschiedenen Nationen mit den unterschiedlichsten Anforderungen an das Mittagessen. Ein ortsansässiger Caterer kocht das Essen und berücksichtigt dabei auch Besonderheiten wie z. B. Allergiker-Essen oder kulturspezifische Aspekte. Die Gestaltung der Mittagessenssituation ist dem Alter und der Entwicklung der Kinder angepasst.
Herausforderungen und Ziele
- Das Katholische Kinderzentrum St. Nikolaus ist eine facettenreiche Einrichtung, die vor der Herausforderung steht, die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder in den unterschiedlichen Altersgruppen zu berücksichtigen und gleichzeitig ein gemeinsames Fundament zu schaffen.
- Ein umfassendes Leitbild und Konzept sollen nicht nur eine ausgewogene Ernährung gewährleisten, sondern auch ein Gefühl der Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln vermitteln. Dabei setzt die Einrichtung unter anderem auf die Einführung von Feedbacksystemen, um die Bedürfnisse der kleinen Gäste aktiv in die Gestaltung ihres Mittagessens mit einzubeziehen. Zu diesem Zweck sollen auch für und mit den Kindern altersgerechte Speisepläne für die einzelnen Settings Krippe, Kindergarten und Hort erstellt werden.
- Des Weiteren stehen Transparenz und Kommunikation im Fokus, um Eltern das Vertrauen zu vermitteln, dass ihre Kinder hier bestens versorgt sind. Ein Ziel ist die Umgestaltung der Speisepläne, sodass zukünftig auch die vegetarische Variante, das Essen für die Kinder mit Unverträglichkeiten und die Fleischart aufgeführt werden.
- Zudem sollen das Speisenangebot gemäß den Bayerischen Leitlinien für die Kitaverpflegung optimiert und die Portionsgrößen altersgerecht gestaltet werden, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren und ein Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Nahrungsmitteln zu schaffen.
Lösungsansätze und Ergebnisse
- Das Katholische Kinderzentrum St. Nikolaus hat umfassende Maßnahmen ergriffen, um die Ernährungsbildung und Verpflegung der Kinder zu verbessern. Ein Verpflegungskonzept wurde bereits entworfen und wird im Laufe des nächsten Jahres in das pädagogische Konzept integriert. Ein detaillierter Zeitplan für alle Aktionen und Projekte rund um die Ernährungsbildung sorgt dafür, dass das Thema ganzjährig präsent bleibt.
- Zur Förderung der Partizipation gestalteten die Erziehenden gemeinsam mit den Kindern altersgerechte, bebilderte Speisepläne und verschiedene Feedbacksysteme. Auch zwischen dem pädagogischen Personal und dem ortsansässigen Caterer wurde ein Feedbacksystem etabliert, das speziell das Essen für Kinder mit Lebensmittelunverträglichkeiten berücksichtigt. Um den Kindern und Eltern einen besseren Bezug zum Essen zu ermöglichen und das Verständnis und die Wertschätzung für Lebensmittel zu fördern, wurden außerdem Besuche beim Caterer organisiert. So fand im November ein Elternabend beim Andechser Hof statt und die Kinder waren in Frühjahr zu einem Ausflug dort.
- Der Caterer passte den Speiseplan an die Wünsche und Vorstellungen der Einrichtung an. Er umfasst jetzt auch die vegetarische Variante, die Fleischart bei Fleischgerichten sowie das Essen für Kinder mit Allergien. Im Verlauf des Coachings wurde das bereits von Beginn an sehr gute Ergebnis des Speiseplanchecks noch um fünf weitere Kriterien erfüllt, indem Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte eingeführt wurden, vermehrt fettreicher Fisch verwendet und darauf geachtet wird, dass es täglich eine Gemüse- und Stärke-Komponente gibt. Zudem wurde der Speiseplancheck auch für die Allergikeressen durchgeführt und eine Rezeptsammlung für Kinder mit Allergien erstellt, um diese besser zu berücksichtigen und zu integrieren.
- Durch die Anpassung der Portionsgrößen an die unterschiedlichen Altersgruppen entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Rückmeldungen aus den Feedbacksystemen konnten auch die Lebensmittelabfälle deutlich reduziert werden.
- Die Einführung von Speisen mit getrennten Komponenten führte dazu, dass die Kinder besser essen. Durch Feedback und einer Wunschliste im Hort können sie die angebotenen Speisen aktiv mitgestalten, was ihr Interesse und ihre Akzeptanz erhöht. Im Hort konnte durch Gespräche mit den Kindern und einige organisatorische Änderungen mehr Ruhe in die Essenssituation gebracht werden. Zudem passte die Einrichtung Tischhöhe und Schöpfkellen an, sodass die Kinder, wie schon in der Krippe und im Kindergarten, jetzt auch hier selbst schöpfen können. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass sich die Kinder gehört und wertgeschätzt fühlen, mehr probieren und gerne essen.
Einrichtungsleitung Petra Buchinger: "Das Coaching kann man jeder Leitung nur wünschen. So ein kostenloses Angebot sollt man nutzen!"
Verpflegungsbeauftragte: "Kinder sind jetzt mutiger, Neues auszuprobieren."
Kinderhaus St. Nikolaus Germering
Kinderhaus St. Nikolaus Germering
Im Kinderhaus St. Nikolaus mitten in der großen Kreisstadt Germering werden 112 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren betreut. Im Haus befinden sich vier Kindergartengruppen und eine Krippengruppe. Höchstes Ziel ist es, die Kinder fit fürs Leben zu machen. Besonders lebenspraktische Tätigkeiten können die Kinder auf diesem Weg unterstützen.
Die Küche ist modern und gut ausgestattet. Von hier aus erhalten die Kinder täglich ein frisch zubereitetes Mittagessen. Der Umfang der Verpflegung beschränkt sich auf ein warmes Mittagessen.
Herausforderungen und Ziele
- Das Kinderhaus St. Nikolaus in Germering möchte die Verpflegung hinsichtlich der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung optimieren. Dafür sollen vegetarische Gerichte mit einem vermehrten Anteil an Hülsenfrüchten und mehr Vollkornprodukte angeboten werden.
- Der Jahresschwerpunkt der Kita ist die Nachhaltigkeit. Das Ziel besteht darin, den Anteil regional und saisonal erzeugter Produkte zu steigern. Die damit verbundene Herausforderung liegt in der Preiskalkulation. Gleichzeitig wird den Kindern die Bedeutung von regionalen und saisonalen Produkten vermittelt, verbunden mit der Zielsetzung, Verpackungsmüll zu reduzieren.
- Der Speiseplan wird überarbeitet, um attraktiver, ausgewogener und kindgerechter zu sein. Bei der Gestaltung steht die aktive Beteiligung der Kinder im Mittelpunkt, um einen visualisierten Plan zu erhalten. Ein weiteres Ziel ist die Einführung eines altersgerechten Feedback-Systems zur angebotenen Verpflegung.
- Die derzeitige Ausgabevariante beim Mittagessen wird genauer untersucht, wobei die Ideen der Kinder einbezogen werden sollen.
- Langfristig soll ein kurzes Verpflegungsleitbild die Qualität und Verantwortung im Gesamtkonzept der Verpflegung verbindlich festlegen.
Lösungsansätze
Ausgewogen verpflegen
- Nach der Analyse des Speiseplans identifizierte die Einrichtung Optimierungspotenzial bei verschiedenen Gerichten. So verbesserte sie im Laufe des Coachingjahres das Speisenangebot gemäß den Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung durch geschickte Auswahl vegetarischer Gerichte und neuer Rezepturen. Der bei Kindern und Erziehern beliebte Koch verwendet täglich frische Zutaten, integriert zunehmend Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte in Lieblingsgerichte und führt neue Fischrezepte ein. In der Speisenplanung wird stets auf eine tägliche Gemüsekomponente und ausreichend Obst geachtet.
Rahmen gestalten
- Die Essensausgabe in Büfettform hat sich bewährt. Dabei holen sich die Kinder eigenständig ihre Mittagsmahlzeit tischweise vom Speisewagen und werden dabei in der ersten Runde vom Ausgabepersonal unterstützt. Nachschlag holen sich die Kinder selbständig.
- Ein schriftliches Verpflegungsleitbild verdeutlicht die Wertigkeit der Kitaverpflegung und macht diese für Eltern und Pädagogen transparent. Es ist zukünftig im pädagogischen Konzept verankert.
Erfolgreich kommunizieren/Kinderpartizipation erhöhen
- In Zukunft möchte die Einrichtung die Kinder durch ein tägliches Feedbacksystem mit Smileys bei der Speisenauswahl einbeziehen und somit wertschätzen. Dies ermöglicht es dem Koch, Vorlieben und Abneigungen der Essensteilnehmer zu erkennen und das Speisenangebot anzupassen.
- Im Rahmen des Jahresthemas Nachhaltigkeit in der Einrichtung finden verschiedene Projekte rund ums Huhn und Ei statt, mit dem Höhepunkt der Pflege von vier Hühnern im Kitagarten. Hier tragen die Kinder bereits Verantwortung dafür, den Stall zu öffnen und zu schließen, die Hühner zu füttern, zu misten und Eier zu holen. Die Eier verwerten die Gruppen dann, etwa zum Waffeln oder Pfannkuchen backen.
- In einer gemeinsamen Aktion mit den Eltern erhalten die Kinder ein Hochbeet im Garten zur gemeinsamen Bewirtschaftung mit den Erziehenden. Hier betreuen sie heimische Gemüsesorten von der Aussaat bis zur Ernte und Zubereitung. Dies fördert ihre Wertschätzung für Lebensmittel sowie deren Verarbeitung.
Verantwortungsvoll einkaufen/Nachhaltigkeit
- Beim Einkauf wird auf regionale und saisonale Produkte geachtet. Der Direktbezug von Eiern, Obst und Gemüse von lokalen Vermarktern reduziert den Verpackungsmüll.
- Um Lebensmittelreste zu minimieren, gibt es ein tägliches Feedback zu den angebotenen Portionsgrößen und neue Gerichte werden zunächst als „Probierportionen“ angeboten.
Digitale Sport Kita Atlantik Ingolstadt
Digitale Sport Kita Atlantik Ingolstadt
Die digitale Sport Kita Atlantik betreut 147 Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren in sechs Krippengruppen und 75 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren in drei Kindergartengruppen. In der hauseigenen Küche wird täglich Frühstück, Mittagessen und ein Nachmittagssnack zubereitet. Dabei achten die Mitarbeiter auf eine vielfältige und ausgewogene Ernährung mit frischen, saisonalen Zutaten.
Herausforderungen und Ziele
- Als Einrichtung mit dem Schwerpunkt "Sport" strebt die Kita Atlantik eine abwechslungsreiche und gesunde Vollverpflegung an, wobei verstärkt auf Nachhaltigkeit geachtet werden soll. Dies umfasst einen verantwortungsvolleren und bewussteren Einkauf von Lebensmitteln und das Anpassen der Portionsgrößen, um Lebensmittelreste zu reduzieren.
- Ein zentrales Ziel ist die Optimierung der Speisepläne entsprechend den Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung. Dies beinhaltet unter anderem die Reduktion von Fleisch zugunsten von Hülsenfrüchten, sowie die Einführung von Vollkornprodukten und die Einschränkung der Zuckermengen. Das Erstellen einheitlich fixierter Rezepte mit genauen Mengenangaben und Zubereitungsinstruktionen bildet dabei einen wichtigen Schritt, um die Qualität der Speisen sowohl im Alltag als auch im Falle von Personalausfall in der Küche zu sichern.
- Ein weiteres Ziel ist die Steigerung der Partizipation aller Beteiligten, insbesondere der Kinder. Mehr Transparenz für die Eltern wird angestrebt.
- Im Rahmen der Gesamtkonzeption der Kita soll ein Verpflegungsleitbild erstellt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der bewussten Vorbildfunktion des pädagogischen Personals, um die Mahlzeiten als Bildungsort wertschätzend zu gestalten.
Lösungswege und Ergebnisse
- Im Laufe des Coachings stellte die Küche bereits das gesamte Trockensortiment auf Bio-Qualität um. In den nächsten Jahren soll eine schrittweise Umstellung aller Lebensmittel auf Bio erfolgen. Beim Einkauf achten die Mitarbeiter nun verstärkt auf fair gehandelte und auch regionale Produkte mit entsprechenden Siegeln.
- Mithilfe des Speiseplan-Checks passte die Einrichtung die Mittagsverpflegung den Empfehlungen der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung an, sodass alle 18 Kriterien erfüllt sind. Während dieses Prozesses probierte die Köchin zahlreiche neue Rezepte aus und legte einen umfassenden Rezeptordner an. Ein 4-Wochen-Zyklus für die Speiseplanung wurde eingeführt, was die Planungsarbeit erheblich reduziert. Beim Frühstück gibt es nun weniger Wurst, dafür ergänzen neue, kreative Aufstriche das Angebot. So ist die tägliche Vollverpflegung ausgewogen und abwechslungsreich.
- Die Räumlichkeiten und Abläufe während des Mittagessens strukturierte die Einrichtung entsprechend den Vorschlägen von Kindern und pädagogischem Personal um und schaffte so eine angenehmere und ruhigere Essatmosphäre.
- Um die Partizipation der Kinder zu erhöhen, hat die Einrichtung einen altersgerechten Speiseplan entwickelt, der auf Knopfdruck das Gericht des Tages vorliest und ein Foto des Essens zeigt. Zudem führte sie ein Feedbacksystem ein, das es den Kindern ermöglicht, ihre Meinung zu den Mahlzeiten durch Smileys und Gespräche zu äußern. Die Mitarbeiter wurden in Bezug auf das Thema Wertschätzung geschult und begleiten das Essen mit dem pädagogischen Happen.
- Die Eltern haben über eine Kita-App Zugang zum Speiseplan. Über diese App erhalten sie auch regelmäßig Updates zur Verpflegung und zu den erreichten Verbesserungen. Auch ein Feedbacksystem für die Eltern soll darüber eingeführt werden.
Alexandra Ilin, Einrichtungsleitung: "Das Essen hat sich wahnsinnig verbessert und wir wollen dranbleiben und mit den Kindern im Austausch bleiben. Essen macht richtig Spaß in letzter Zeit."
Ulrich Kinderhaus Habach
Ulrich Kinderhaus Habach
Das Ulrich Kinderhaus betreut in zwei Kindergartengruppen und einer Krippengruppe Kinder im Alter ab 10 Monaten bis zum Schuleintritt. Insgesamt gibt es Platz für 62 Kinder, da jedoch Kinder mit erhöhten Förderbedarf betreuen werden, ist die Anzahl der Kinder entsprechend geringer. Aktuell liefert ein Bio-Caterer täglich das Mittagessen in Bio-Qualität an. Er achtet darauf, saisonale und regionale Lebensmittel zu verwenden. Spezielle Kost, etwa für Allergiker, kann bei Bedarf bestellt werden.
Herausforderungen und Ziele
- Die Einrichtung möchte den bereits guten Speiseplan entsprechend den Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung optimieren.
- Dem Gedanken der Partizipation trägt die Einrichtung Rechnung, indem sie ein altersentsprechendes Feedback-System installiert und in Zusammenarbeit mit dem Speisenanbieter einen bebilderten Speiseplan entwickelt.
- Die räumliche Situation bei der Essensanlieferung und während der Essensausgabe im Kindergarten ist schwierig. Hier soll durch Anschaffung zusätzlicher technischer Geräte und Änderung der Abläufe Abhilfe geschaffen werden.
- Die Wertschätzung der Kinder gegenüber Lebensmitteln und dem Speisenangebot soll in der Zwischenverpflegung erreicht werden. Der Einsatz von regional erzeugten Produkten soll erhöht werden.
Lösungen
Ausgewogen verpflegen
- Die Speisepläne sind im Laufe des Coachingjahres auf dem bereits hohen Anfangsniveau geblieben. Durch das Angebot erprobter, schmackhafter vegetarischer Gerichte reduziert sich der Anteil an Fleischgerichten entsprechend den Empfehlungen der Bayerischen Leitlinien Kitaverpflegung. Der Speisenanbieter hat dabei zusehends mehr Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte eingesetzt sowie neue Rezepte eingeführt. Süße Nachspeisen tauscht er zugunsten von mehr frischem Stückobst aus.
Erfolgreich Kommunizieren
- Die Kinder können ihre Mahlzeiten täglich anhand eines Feedback-Systems bewerten. So fühlen sie sich in die Speisenauswahl einbezogen und wertgeschätzt. Die direkte Rückmeldung hilft auch dem Speisenanbieter, Vorlieben und Abneigungen der Kinder zu erkennen und das Essensangebot anzupassen.
- Das Visualisieren der Speisen anhand von Fotos der jeweiligen Mittagsgerichte weckt bei den Kindern Vorfreude und Neugier auf die Mahlzeiten. Sie sind so eher bereit sind, neue Gerichte auszuprobieren. Darüber hinaus kann auch die Mittagsbetreuung die Speisen korrekt portionieren.
- Durch ein schriftliches Verpflegungsleitbild ist die Wertigkeit der Kitaverpflegung im pädagogischen Konzept der Einrichtung verankert. Durch ein detailliertes Verpflegungskonzept werden einheitliche Standards geschaffen, die für Eltern und Pädagogen gleichermaßen transparent sind und zu einer wertschätzenden Kommunikation beitragen
Rahmen gestalten
- Aus finanziellen Gründen lässt sich eine Änderung der räumlichen Situation bei Essensanlieferung und -ausgabe derzeit nicht umsetzen. Als Minimalziel soll die Anschaffung einer Mikrowelle im Krippenraum die Versorgung der Kinder mit warmen Mittagessen gewährleisten, die noch vor der Mittagsmahlzeit eingeschlafen sind.
Verantwortungsvoll einkaufen
- Durch Einführung einer gemeinsam vom Kindergarten organisierten wöchentlichen Zwischenmahlzeit wird der Bezug von regionalen und ökologisch erzeugten Lebensmitteln auch außerhalb der Mittagsverpflegung gesteigert. Die Teilnahme am EU-Schulprogramm unterstützt zusätzlich den verantwortungsvollen und bewussten Einkauf.
Wertschätzung steigern
- Die Kinder bewirtschaften gemeinsam mit den Erziehenden ein Hochbeet und ein kleines Gemüsebeet, von der Aussaat bis zur Ernte heimischer Gemüsesorten. Dies fördert ihre Wertschätzung für Lebensmittel sowie deren Verarbeitung. Durch Projekte wie Gemüseanbau, Pflege, Vorbereitung der Brotzeit, Kochen von Gemüsesuppe und Brotbacken lernen die Kinder den gesamten Prozess von Lebensmittelproduktion bis zur Mahlzeit kennen und schätzen.