Waldspaziergänge für Interessierte
Waldbesitzer erklären Forstwirtschaft

Im Zuge der Veranstaltungsreihe "Waldbesitzer erklären Forstwirtschaft" fand der erste Spaziergang im Wald von WBV-Mitglied Stefan Bader in Vogach statt.

Beim Spaziergang durch den sieben ha großen Wald begleiteten ihn ein Dutzend interessierte Teilnehmende. Während sie vom Forstweg aus den Waldbestand und den idyllisch gelegenen Waldweiher betrachteten, erzählte Bader von der Bewirtschaftung. Es folgt ein Bericht.

Waldspaziergänge für Interessierte

Sieben Hektar Zukunftswald von Stefan Bader

Zu Beginn ein Fichten-Verhau
Sein Vater hatte den Wald vor knapp 30 Jahren in einem ungepflegten Zustand und ohne Waldwege als fast reinen Fichtenbestand gekauft. "Zu Beginn war das hier ein Fichten-Verhau", erzählt Bader. "Wir haben erstmal eine Erschließung angelegt, also Wege, auf denen das Holz aus dem Wald gelangt und dann mit dem Durchforsten begonnen", beschreibt er.
Pflege und Mischungsregulierung
Die jüngeren Bestände wurden gepflegt, um die Fichten zu stabilisieren. "Vereinzelt haben sich, Gott sei Dank, auch Birken in dem Fichtenbestand gehalten", freut sich Bader. Die gelte es jetzt zu fördern und zu erhalten, denn sie helfen mit ihrem Laub auch den Fichten, besser zu wachsen.
Antwort auf Stürme und Borkenkäfer
"Leider haben auch uns der Borkenkäfer und die Stürme der letzten Jahre nicht verschont", bedauert der Waldbesitzer und zeigt auf eine Lichtung im Wald. "Hier haben wir mit Beratung des Forstreviers aufgeforstet." Auf der Lichtung wachsen jetzt kleine Roterlen und Tannen, die für den nassen Boden in der Nähe vom Weiher besser geeignet sind, als die Fichten, die hier vorher standen. Vor zehn Jahren haben wir schon eine größere Fläche mit Roteiche aufgeforstet, das ist jetzt schon wieder ein dichter Bestand und wächst super", freut er sich. Auch mit Esskastanie hat der Waldbauer schon experimentiert, sie stehen jetzt kniehoch in den Wuchshüllen. Bader ist schon gespannt, wie sie sich bewähren.
Mit Naturverjüngung in die Zukunft
In Zukunft plant Bader, auch mit Naturverjüngung zu arbeiten. "Die kann man gut über das Licht steuern und es gibt keine Wurzelverletzungen. Leider muss ich die kleinen Buchen noch gegen Wildverbiss schützen, das macht viel Arbeit und kostet Geld", erläutert er.
Förderung von Lebensraum und Samenbaum
Im nächsten Jahr möchte er sich seine alten Buchen und Eichen als Biotopbäume fördern lassen. "Man muss auch auf die Biodiversität im Wald achten, der Holzwert dieser Bäume ist nicht so hoch, umso höher aber ihr Wert als Lebensraum und Samenbaum", sagt Stefan Bader. Die Arbeit im Wald sieht er als Ausgleich zu seinem Job im Autohaus und als Hobby, das sehr viel Arbeit, aber noch mehr Freude macht.

Allgemeines

Seit November diesen Jahres bietet das AELF Fürstenfeldbruck in Zusammenarbeit mit der Waldbesitzervereinigung Fürstenfeldbruck Waldspaziergänge für Interessierte an. Ziel der Veranstaltungen ist, mehr Verständnis für Bewirtschaftungsmaßnahmen und warum diese nötig sind, zu erzeugen.

Weitere Veranstaltungen
Im Frühling, wenn die Temperaturen wieder angenehmer sind, werden weitere Waldspaziergänge im Landkreis angeboten.